Biologische Vielfalt

Was ist das?

Biologisch Vielfalt sind nicht nur Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, sondern sie werden weiter in Unterarten, und regionalen Varietäten unterschieden. Sie teilen sich in genetische unterschiedliche Populationen auf, dadurch ist Biologische Vielfalt auch die genetische Vielfalt, sowie die Lebensräume und die damit verbundenen
Ökosysteme.

Warum sollten wir die Biologisch Vielfalt schützen?

Biologische Vielfalt ist eine existenzielle Grundlage für das menschliche Leben. Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen sind Teil des Sauerstoffkreislaufes. Sie reinigen das Wasser und die Luft, sorgen dafür, dass wir fruchtbare Böden und ein angenehmes Klima haben. Sie dienen uns als Nahrung, Gesundheit und sind
Impulsgeber für zukunftsweise Innovationen. Nur die intakte Natur kann uns eine hohe Lebensqualität, erholsame Landschaften und ein Gefühl von Heimat vermitteln und dazu beitragen, dass wir uns mit unserer Region
identifizieren.
Wir Menschen sind ein Teil der Natur. Es gibt etwa 10.000 Billonen Ameisen, die sich in 9.500 verschiedene Ameisenarten aufteilen. Würde man diese ganzen Ameisen auf eine große Waage stellen und danach alle
Menschen dieser Erde (etwa 6 Milliarden) auf die Waage stellen, könnten wir feststellen das
wir Menschen genauso schwer sind wie die Ameisen.Deswegen ist es wichtig, wenn wir Menschen Entscheidungen treffen, die alle Perspektiven mit einzubeziehen. Ökologische Gründe Egal in welcher Region der Erde wir uns befinden,
ob in den Tropen oder im gemäßigten Klima Mitteleuropas. Die Natur mit all ihren Tierund Pflanzenarten hat sich speziell an dieses Klima und an diesen Lebensraum angepasst. Arten die wir hier in Mitteleuropa antreffen kommen nicht in dieser Form in den Tropen vor und umgekehrt. Daher jedes Gebiet mit seinen Arten schützenswert und unersetzlich. Umso höher die genetische Vielfalt in einem Gebiet ist, umso anpassungsfähiger sind die Arten in diesem Gebiet. Dies hat vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels eine entscheiden Bedeutung. Intakte
Ökosysteme können Störungen besser Auffangen und Katastrophen vermeiden.
Führen wir große Veränderungen in diesen Systemen durch, können zum Beispiel Erdrutsch, Lawinen oder Hochwasser entstehen.

Ökonomische Gründe

Die Natur liefert Leistungen, die ohne sie nur mit erheblichen Aufwand und Kosten bewerkstelligt werden könnten. Je intakter die Natur ist, um so einfacher und kostengünstiger ist die Gewinnung von Rohstoffen. Beispiel: Je intakter die natürlich Bodenfruchtbarkeit ist, desto weniger Dünger muss aufgebraucht werden. Je stärker die Begrünung
der Innenstädte ist, desto mehr Stäube und Schadstoffe werden aus der Luft auf natürliche Art und Weise herausgefiltert. Wir brauchen auch nur an die Leistung von Insekten denken. Technisch wäre es überhaupt nicht zu leisten unsere ganzen Kulturpflanzen zu bestäuben. Auch hängen viel Arbeitsplätze und Einkommen von der Natur
ab. Wir brauchen nur an die Forst- und Landwirtschaft zu denken oder an die Pharmaindustrie. In Deutschland basieren ca. 50% der heute gebräuchlichen Arzneimittel auf Heilpflanzen und deren Inhaltsstoffe. Viele Touristische Regionen sind ebenfalls von der schönen und intakteren Natur abhängig.

Soziale und kulturelle Gründe

Der Mensch hat in einem jahrtausenden langem Prozess gelernt sich, mit all seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten, an die Natur anzupassen. Bei Kindern kann man dies zum Beispiel beobachten, wenn sie in „verwilderten Räumen“ aus Ästen und Stöckern Hütten bauen oder versuchen einen Wasserrinnsal umzuleiten. Es zeigt sich, dass die ungestaltete Natur für uns Menschen den besten Raum zu Verfügung stellt, den wir für unsere Persönlichkeitsentwicklung benötigen. In so einem Raum können wir mit all unseren Sinnen Erfahrungen machen, die unsere individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten stärken und uns ein Lebensgefühl verleiht, dass uns glücklich macht. Die Natur und die Landschaft schenkt uns außerdem ein regionale Identität und prägt das Heimatgefühl.

Globale Dimension

Der globale Artenreichtum wird weltweit zwischen 3 und 30 Millionen Arten geschätzt. Auf Grund von verschieden gewählten Methoden gibt es so eine Große Schwankung in der Abschätzung. Allgemein wird die Zahl von 14 Millionen Arten angenommen. Beschrieben und aufgenommen sind nur rund 1,7 Millionen Arten. Der Großteil mit circa einer Million fällt auf die Klasse der Insekten. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Wissenschaftler die sich mit der Taxonomie beschäftigen stark gesunken, so dass es nur noch wenige Wissenschaftler und Projekte gibt die Arten
erkennen inventarisieren. Die gegenwertig beobachtende Verlustrate von Vögeln und Säugetieren liegt um den Faktor 100 bis 1000 höher als der „natürlichen“ Aussterberate. Weltweit nimmt auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten ab. Ein Beispiel dafür ist, das Bauern und Landwirte über Jahrhunderte hinweg aus wenigen Ursprungsarten viele
Tausendsorten Weizen, Soja. Reis oder Mais gezüchtet haben. Inzwischen werden heute nur noch die ertragsreichsten Sorten verwendet und die anderen müssen in sogenannten Genbanken erhalten werden.

Nationale Dimension

In Deutschland sind 72,5 % der vorkommenden Lebensräume gefährdet. Ist der Lebensraum erstmals in Gefahr folgt schnell der Verlust von Arten und damit auch eine Gefährdung der Ökosysteme. Die Gründe dafür liegen vor allem bei uns Menschen. Siedlungsbau, Verkehrslinien, Trockenlegung, Verfüllen von Gewässen oder die Änderung der Nutzung von Flächen bringen die Lebensräume in Gefahr.